Was wir machen
Themenbereiche
Literaturgeschichte anders erzählen: Literaturgeschichte ist ein narratives Genre, das die Vergangenheit beschreibt und für die Gegenwart erzählt. Aber wie gegenwartstauglich sind die literaturgeschichtlichen Narrative in einer sich verändernden Welt? Wie müsste eine Literaturgeschichte beschaffen sein, wenn sie für eine durch Migration, Diversität und Globalität geprägte Gesellschaft erzählt wird? – Mit einer Modellstudie zur Literaturgeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts aus der Perspektive von Globalität probieren wir das aus.
Projekte: Globalität & Literaturgeschichte, Ziméo & Oronooko, Klasse / Klassismus

Literaturgeschichte

Theorie / Methodik
Diversität und Globalität in der Literaturwissenschaft? Das ist nicht nur eine Frage von Themen und Sujets, sondern auch der Begriffe und Methoden. Denn diese formen den Blick auf den literarischen Gegenstand und bestimmen unsere Wahrnehmung. Sie haben epistemische Relevanz. In einer Reihe von Aufsätzen zur Erzählanalyse loten wir diese Fragen aus; zusammen mit Kolleg:innen diskutieren wir sie für eine Sektion im Schiller-Jahrbuch 2026.
Projekte: Schiller-Jahrbuch, Narratologie & Diversität
Ein Textkorpus im Zeichen von Globalität und Diversität. Literaturgeschichtsschreibung selektiert und bewahrt. Unzählige Texte fallen dabei aus dem literarischen Gedächtnis heraus. Es handelt sich dabei oft um Texte, die implizit thematische oder ästhetische Erwartungen nicht erfüllen oder von Personen verfasst wurden, die nicht als Autor:innen (an-)erkannt worden sind. Was erfährt man, wenn man diese Texte liest? Welches Wissen, welche Perspektiven und Ästhetiken bringen sie mit? Wir lesen dazu Texte aus dem 18. und 19. Jahrhundert, mit Blick auf Migrationsbewegungen und die atlantische Welt.
Projekte: Globalität & Literaturgeschichte, Ziméo & Oronooko

Textkorpus
Projekte

Globalität &
Literaturgeschichte
Eine Fallstudie
Was weiß die Literatur um 1800 von der Welt und wie nimmt sie diese wahr? Welche globalen Schauplätze werden aufgerufen? Wie bewegen sich Figuren in der Welt? Und wie bekommen die Daheimbleibenden mit der Ferne in Berührung? Damit gehen systematische Fragen einher: Wie geht Literatur mit Ähnlichkeiten und Differenzen um? Im welchen Zeithorizonten wird Welt erzählt? Mit einer Studie von 1770 bis 1830 entwerfen wir ein Modell für die Literaturgeschichtsschreibung aus Globalitätsperspektive.
Für das Schiller-Jahrbuch 2026 ist eine Diskussionssektion zu Diversität und Methodik geplant. Im Zentrum steht die Frage nach der epistemischen Relevanz von Diversität für die Literaturwissenschaft. Ausgehend von einem literarischen Beispiel zeigen die Beiträge, wie literaturwissenschaftliche Begriffe, Methodik und Literaturgeschichtsschreibung diversitätsorientiert gedacht und weiterentwickelt werden kann.

Schiller-Jahrbuch Diversität & Methodik

Narratologie & Diversität
Wer spricht? Wer handelt? Wessen Geschichte wird erzählt? Erzählen stellt Situationen und Konstellationen her, welche die Teilhabe an der Welt unterschiedlich verteilen. Arrangiert wird dies durch die Erzählinstanz. Die Narratologie wiederum stellt ein Instrumentarium bereit, um zu beschreiben und zu analysieren, wie sich Teilhabe, Ausschluss und Machtbeziehungen in Textstrukturen ausdrücken. In einer Reihe von Aufsätzen entwickeln wir einen diversitätsorientierten Analyseansatz für die Kategorie der Erzählinstanz.
Literatur und Class Studies? Was passiert, wenn man Literatur durch die Brille der Analysekategorie „Klasse“ betrachtet? Literatur erscheint als ein Medium, das durch soziale Hierarchien und Machtverhältnisse strukturiert wird. Diese können explizit zum Thema gemacht werden, zeigen sich aber auch implizit im diegetischen Weltentwurf, der Präsentation und Interaktion der Figuren oder auch in der ästhetischen (z. B. narrativen) Verfasstheit der Texte.

Klasse & Klassismus

Ziméo & Oroonoko
… in der transatlantischen Welt: Zwei Schwarze Widerstandskämpfer und viele Reden gegen Kolonialismus und Versklavung: Das zeichnet das Textkorpus des DFG-Projekts aus. Im Zentrum stehen die Ziméo- und Oroonoko-Übersetzungen der deutschsprachigen Literatur des 18. Jahrhunderts, die jeweils auf einen französischen und einen englischen Ausgangstext zurückgehen. Wie kritisch diese Texte das Spannungsfeld zwischen Westeuropa, Westafrika und Südamerika bzw. der Karibik verhandeln, welche Darstellungsverfahren sie für den Umgang mit Globalität, Rassismus und kultureller Differenz finden – das untersuchen wir im close reading und digital. Zum Projekt